Magerrasen Klein Lessen

Magerrasenfläche in Klein Lessen - Foto: NABU Sulingen/Bernhard Köstermenke
Magerrasenfläche in Klein Lessen - Foto: NABU Sulingen/Bernhard Köstermenke

Der Magerrasen Kl. Lessen wurde bis etwa 1990 als Acker genutzt und hat sich seitdem auf natürliche Weise entwickelt. Aufgrund der Nährstoffarmut und des geringen Wasserhaltevermögens des Bodens haben sich spezielle Pflanzenarten angesiedelt, die an solche Standorte angepasst sind. Diese Arten sind nicht auf Nährstoffarmut angewiesen, sie könnten auch an besser versorgten Standorten existieren. Dort unterliegen sie aber aufgrund ihrer geringen Konkurrenzkraft anderen Pflanzen. In unserer intensiv genutzten und mit Nährstoffen reichlich versorgten Kulturlandschaft stellen Magerrasen wichtige Rückzugsgebiete für selten gewordene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten dar.

Steckbrief/Standort

Steckbrief

Größe:  rd. 3 ha

Besondere Pflanzenarten:  Frühlings-Hungerblümchen, Berg-Sandglöckchen, Bauernsenf, Ferkelkraut, Vogelfuß, Kleines Filzkraut, Kleiner Sauerampfer und Besenheide

Eigentum: Stiftung Nationales Naturerbe

Betreuung: NABU Sulingen
 

 

Inhalte von Google Maps werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell), um den Cookie-Richtlinien von Google Maps zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Google Maps Datenschutzerklärung.

Berg- Sandglöckchen

Das Berg-Sandglöckchen (Jasione montana)
wurde 1990 zur Blume des Jahres ernannt, um auf ihre Seltenheit und die Gefährdung ihres Lebensraumes aufmerksam zu machen. Die Pflanze wächst unter anderem auf mageren Saumbiotopen, die wegen des starken Nährstoffeintrages immer seltener werden.

 

Foto: NABU Sulingen/Bernhard Köstermenke
Foto: NABU Sulingen/Bernhard Köstermenke

Firma Koldewei hilft Steinschmätzern

Der Steinschmätzer ist eine Vogelart, die in nährstoffarmen und spärlich bewachsenen Gegenden vorkommt, wie Mooren und Heidegebieten. Aufgrund des Rückgangs solcher Lebensräume nimmt der Bestand dieser früher häufigen Vogelart ebenfalls seit Jahrzehnten ab. In ganz Niedersachsen gibt es schätzungsweise nur noch rd. 500 Brutpaare und die Art ist inzwischen vom Aussterben bedroht.
Simon Kopmann, Geschäftsführer der Schwafördener Straßen- und Tiefbaufirma Koldewei, hatte zufällig davon erfahren, dass die Sulinger Gruppe des Naturschutzbundes (NABU) Steine suchte. Damit sollten Haufen angelegt werden, um dem seltenen Vogel, der während des Zuges aus den afrikanischen Überwinterungsgebieten in seine nördlichen Brutgebiete des Öfteren auch im Sulinger Land beobachtet wurde, einen ansprechenden Rastplatz anzubieten. Vom Steinschmätzer hatte Herr Kopmann bis dahin noch nichts gehört, war aber spontan bereit, den NABU bei der Aktion zu unterstützen. Wilhelm und Jens Nuttelmann, Landwirte aus Nordsulingen, stellten einen Steinhaufen am Rande ihres Ackers zu Verfügung, aus dem Firma Koldewei größere Steine aussiebte und zu einer Magerrasenfläche nach Klein Lessen transportierte. Ob die dort angelegten Steinhaufen tatsächlich vom Steinschmätzer angenommen werden, ist ungewiss. Diese Prognose konnte Herrn Kopmann jedoch nicht beirren: „Jeder sollte sich zumindest bemühen, der Natur zu helfen.“

Simon Kopmann mit dem 2. Vorsitzenden des NABU Sulingen Konrad Wolf - Foto: NABU Sulingen/Bernhard Köstermenke
Simon Kopmann mit dem 2. Vorsitzenden des NABU Sulingen Konrad Wolf - Foto: NABU Sulingen/Bernhard Köstermenke

Impressionen

Raubwürger am Rande des Trockenrasens - Foto: NABU Sulingen/Udo Sakuth
Raubwürger am Rande des Trockenrasens - Foto: NABU Sulingen/Udo Sakuth

Festgestellte Besonderheiten

Die Biologin Christina Mau-Hansen konnte Anfang August 2017 ein Vorkommen von einigen Raupen des seltenen Labkrautschwärmers (Hyles gallii) feststellen. Die Art gilt in Niedersachsen als stark gefährdet und nimmt damit auf der Roten Liste Rang 2 ein (LOBENSTEIN 2004). Neben der Raupenfutterpflanze Labkraut werden ebenso gerne Weidenröschen angenommen, die in mehreren Gruppen auf dem Magerrasen angesiedelt sind. Die Raupen konnten in unterschiedlichen Häutungsstadien und auch direkt während einer Häutung selbst beobachtet werden. Die Falter fliegen dann im darauf folgenden Jahr von Mai bis Juli (s. a. nachfolgenden Flyer).


Inhalte von Powr.io werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell und Marketing), um den Cookie-Richtlinien von Powr.io zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Powr.io-Datenschutzerklärung.