Der NABU hat es sich zur Aufgabe gemacht, wertvolle Schutzgebiete in der Region zu betreuen und zu pflegen. Auf dieser Seite wollen wir Ihnen eine Übersicht über die von uns betreuten Gebiete geben und Ihnen zeigen, was diese so wertvoll macht.
Das Sulinger Moor
Moore hatten für die Menschen in früheren Zeiten keinen Wert und waren häufig Kulisse für schaurige Geschichten und Sagen. Sie konnten weder für die Landwirtschaft, für die Jagd oder den
Fischfang genutzt werden. Darüber hinaus waren sie für Mann und Pferd kaum zu durchdringen und stellten so natürliche Verkehrshindernisse in der Landschaft dar. Die Trockenlegung der Moore galt
daher über Jahrhunderte als große kulturelle Leistung.
Dies hat dazu geführt, dass natürliche Moore mit ihren verschiedenen ökologischen Ausprägungen heute zu den am stärksten gefährdeten Lebensräumen in Deutschland zählen.
Wir vom NABU versuchen, diese letzten Moorlandschaften in Niedersachsen zu retten und zu renaturieren.
Mehr dazu: Bitte auf das Foto klicken.
Das Renaturierungsprojekt "Auenlandschaft Urloge bei Barenburg"
Das bisher größte vom NABU Sulingen betreute Projektgebiet ist die Auenlandschaft Urloge in den zur Samtgemeinde Kirchdorf gehörenden Gemeinden Barenburg und Varrel.
Auf das „Urloge“-Biotop sind wir besonders stolz. Aus ehemals Wirtschaftswald und Ackerflächen entwickelt sich seit 2003 unter der Obhut des NABU ein Naturparadies für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Bei der Erfassung der im Gebiet vorkommenden Vogelarten wurden im Frühjahr 2016 zahlreiche Brutvögel festgestellt, darunter Buntspecht, Star, Hohltaube, Goldammer, Sumpf- und Teichrohrsänger, Mönchs-, Garten- und Dorngrasmücke, Zwergtaucher und Höckerschwan sowie sogar zwei Brutpaare des seltenen Neuntöters.
Ein toller Erfolg und eine Bestätigung für unsere Bemühungen!
Magerrasen in Klein Lessen bei Sulingen
Der Magerrasen Kl. Lessen wurde bis etwa 1990 als Acker genutzt und hat sich seitdem auf natürliche Weise entwickelt. Aufgrund der Nährstoffarmut und des geringen Wasserhaltevermögens des Bodens haben sich spezielle Pflanzenarten angesiedelt, die an solche Standorte angepasst sind. Diese Arten sind nicht auf Nährstoffarmut angewiesen, sie könnten auch an besser versorgten Standorten existieren. Dort unterliegen sie aber aufgrund ihrer geringen Konkurrenzkraft anderen Pflanzen. In unserer intensiv genutzten und mit Nährstoffen reichlich versorgten Kulturlandschaft stellen Magerrasen wichtige Rückzugsgebiete für selten gewordene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten dar.
Das nördliche Suletal als Lebensraum für den Weißstorch am Stadtrand von Sulingen
Das nördliche Suletal besteht überwiegend aus Feuchtgrünland. Von dem etwa 70 ha großen Projektgebiet gehören 10 ha der Stiftung Naturerbe Landkreis Diepholz und weitere Flächen der Stadt Sulingen. Das nördliche Suletal ist Nahrungsgebiet für den Weißstorch, der hier seit einigen Jahren regelmäßig auftaucht und 2005 erstmals seit mehr als 50 Jahren wieder erfolgreich gebrütet hat. Der NABU unterstützt die Stadt Sulingen in ihrem Bemühen, die extensive Grünlandnutzung in dem Gebiet zu erhalten und die Lebensbedingungen für die Störche zu verbessern. Dazu wurden bereits eine Nisthilfe aufgestellt, verschiedene Kleingewässer angelegt und storchenfreundliche Bewirtschaftungsweisen gefördert. Im Frühjahr 2006 kam leider nur das Männchen zurück, zu erkennen an seinem gebrochenen Fuß, und blieb den ganzen Sommer über allein.
Inzwischen hat sich eine neue Generation in Sulingen angesiedelt, die bereits einige Jahre erfolgreich Jungstörche aufgezogen hat.